Die Hattie-Studie

Die “Hattie-Studie” und welche Erkenntnisse du aus ihr für dein Kind nutzen kannst…

Letztens durfte ich an einem Weiterbildungstag für Lehrpersonen teilnehmen. Das Thema war „lernwirksamer Unterricht“. Dazu gibt es die „Hattie-Studie“ die sehr aussagekräftig ist, da sie in grosser Form und über mehrere Jahre durchgeführt wurde. Darauf jetzt einzugehen, würde aber den Blog überstrapazieren (mehr Infos findest du hier).Trotzdem möchte ich dir ein paar Gedankengänge weitergeben. Was genau hat wirklich Einfluss auf den Lernerfolg deines Kindes? Dazu möchte ich dir folgenden Baukasten vorstellen:

Negativer Einfluss auf die Lernleistung:

Fernsehen:

Konsumierte Menge des Fernsehangebots in der Freizeit. Warum ist die Beschränkung der Bildschirmzeit sinnvoll? Kinder brauchen für die Hirnentwicklung die direkte Begegnung mit Objekten. Zudem sind frische Luft und Bewegung wichtig für die sensomotorische (Zusammenhang von Hirn- und Nervenaktivität sowie Bewegungsabläufen) Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.

Nicht-Versetzung:

Schuljahr wiederholen / Nicht Promotion

Schwacher positiver Einfluss auf die Lernleistung:

Hausaufgaben:

Häufiger und viele Hausaufgaben

Individuelle Anpassung an Lernstile der Kinder:

z.B. für visuell orientierte Lernende Visuelles, für stark auditiv Orientierte Auditives… *

*Hierzu möchte ich aber darauf hinweisen, dass es für dein Kind sehr wertvoll ist, wenn es seinen eigenen Lerntyp kennt. Es hilft ihm auf die richtige Art zu lernen, dies vor allem auch bei Prüfungsvorbereitungen. (Auf Anfrage führe ich gerne einen Lerntypentest mit deinem Kind durch!)

Mittlerer positiver Einfluss auf die Lernleistung:

Schüler lernt mit Schüler:

Schüler-Peers als Co-Lernende

Qualität des familiären Umfeldes:

Bereitschaft auf das Kind einzugehen, Strukturierung des Alltags,

Vorhandensein angemessenen Spiel- und Lernmaterials, Ausmass elterlicher Anteilnahme

Stark positiver Einfluss auf die Lernleistung

Lehrer-Schüler-Beziehung:

Emphatie (Mitgefühl), Wärme (bedingungslose, pos. Beachtung), Anpassung an individuelle/kulturelle Unterschiede, Schaffung positiver zwischenmenschlicher Beziehungen

Feedback:

Rückmeldung zum Lernstand, Lernprozess oder Selbststeuerung z.B. von der Lehrperson an Lernende oder den Lernenden an andere Lernende

Klarheit der Lehrperson:

z.B. in Bezug auf – die Organisation der Unterrichtseinheit, das Geben von Erläuterungen, – passende Beispiele, – das Anleiten von Übungen

Zugegeben auf vieles was hier steht hast du kaum Einfluss?

Hier trotzdem ein paar Anstösse:

Hausaufgaben werden überbewertet (werde in einem späteren Blog genauer darauf eingehen) und sind immer noch eine der grössten Konfliktpunkte innerhalb der Familie. Also versuche entspannter damit umzugehen.

Die Beziehung zwischen Lehrperson und deinem Kind hat einen sehr hohen Einfluss auf die Lernleistung deines Kindes. Auch wenn du hier nicht in stetigem Kontakt stehst, so kann es doch sehr wertvoll sein, wenn auch du einen guten Draht zu der Lehrperson hast. Es geht aber nicht um Vorteile für dein Kind, sondern darum, in gutem Austausch zu bleiben. Dies ist auch wichtig, um Schwierigkeiten abzufangen, bevor sie überborden. Ebenso solltest du dich zurückhalten mit negativen Kommentaren über die Lehrperson in Anwesenheit deines Kindes, auch wenn das manchmal gar nicht so einfach scheint.

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Carmen Vogt

Familien-, Kinder- und Jugendcoaching mit Herz

Ich begleite nicht nur Kinder, Jugendliche und Familien, sondern stehe auch als Lehrerin im Klassenzimmer. Dadurch ist meine Sichtweise und Kenntnis der möglichen Herausforderungen und Probleme noch umfassender.

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